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Nachtgebet eines
Schulpferdes























Vergangen ist des Tages Last,
sie schien mir heut unendlich fast.
Soeben ging die Stalltür zu,
Sankt Georg gib mir meine Ruh !

Vergib dem Meier, welcher mich wieder einmal kräftig bleute,
als ich nicht wusste, was er wollte
und dann nicht tat, was ich wohl sollte.

Vergib mir, dass ich zu guter Letzt
ihn einfach abgesetzt.
Und lass ihn künftig lieber fort,
bekehre ihn zum Auto- Sport !

Ich bitt Dich (denn mein Kreuz ist schlapp),
nimm Müller ein paar Kilo ab.
Schenk Sitz ihm, Schenkel und Verstand
und eine nicht zu harte Hand.

Lass meine Reiter sich befleissgen,
mich nicht mehr so ins Maul zu reissen.
Gib, dass sie mit scharfen Sporen
nicht ewig in die Flanken bohren.

Ich danke Dir, dass dann und wann
mich jemand reitet, der es kann.
Und dass Du mir dann gönnst im Trabe
zu zeigen, was ich in mir habe.

Gib mir auch morgen Eleganz,
bewahre meines Felles Glanz.
Und lass mir täglich Hafer geben,
schütze mir mein Pferdeleben.

AMEN
 







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